Im Parkhaus unter der Mall of Berlin eröffnet das erste Hub für E-Autos der Mietwagenfirma Ufodrive. Das soll der Energiewende helfen.
Berlin. Der nächste längere Ausflug oder die Dienstreise könnten im Parkhaus unter der „Mall of Berlin“ in Mitte beginnen. Dort, im zweiten Untergeschoss, hat am Montag der Betreiber Apcoa Parking gemeinsam mit dem Energieunternehmen Innogy den ersten Berliner Standort des Leihwagenanbieters Ufodrive eröffnet. Wer Mietwagenstationen vom Flughafen oder vom Bahnhof kennt, wird sich über das Aussehen des Standorts wundern: Kein Schalter, keine Schlangen, kein Personal warten auf die Kunden. Nur drei schwarze Tesla Model S stehen angeschlossen an E-Ladesäulen nebeneinander in einer Ecke der Etage, die mit blauer Farbe und dem Logo von Ufodrive hervorgehoben ist. „Autovermietung am Flughafen ist ein Desaster“, sagte Aidan McClean, Geschäftsführer von Ufodrive.
Einmal beim ewigen Warten in der Schlange am Wiener Airport habe es ihm gereicht. Er müsse doch auch anders gehen, habe sich der Ire gedacht und sein eigenes Mietwagenunternehmen gegründet. Die Firma ist mehr Softwareunternehmen als klassischer Mietwagenvertrieb. Alles läuft hier über die eigene App. Mit wenigen Clicks ist das Auto gemietet, per Smartphone lässt sich das Fahrzeug öffnen und die Ausleihe beginnen. „Der ganze Prozess dauert zwei Minuten“, schwärmt McClean. „That’s it.“ Bisher gibt es die Stationen der erst vor eineinhalb Jahren gegründeten Firma in 16 Städten in acht Ländern. Weitere 22 würden demnächst folgen. Käme es doch mal zu Problemen, so der Geschäftsführer weiter, gebe es eine 24-Stunden-Hotline und Mitarbeiter, die rund um die Uhr aus der Ferne auf die Wagen zugreifen könnten.
Neben der schnellen Abwicklung wartet Ufodrive mit einer weiteren Besonderheit im Vergleich zur Konkurrenz auf: Im Angebot sind ausschließlich Elektroautos. In der Tiefgarage unter der „Mall of Berlin“ parkten am Montag nur Tesla-Modelle. Im Angebot sind jedoch auch E-Fahrzeuge von Audi, Nissan oder bald Volkswagen.
Damit das funktioniert, braucht es die entsprechende Ladeinfrastruktur. Für die sorgt das Essener Energieunternehmen Innogy. Die Tochter von E.on und RWE hat hinter jedem der sieben für Ufodrive reservierten Parkplätze eine E-Ladesäule installiert. Hier werden die Mietwagen geladen, wenn sie auf den nächsten Kunden warten.
„Das ist die ideale Ergänzung zur Energiewende“, sagt Armin Gaul, Bereichsleiter Technische Produktentwicklung bei Innogy. Die Stromleistung von Windrädern und Solaranlagen schwanke je nach Tages- und Wetterlage stark. Nötig seien deshalb Energiespeicher, so Gaul. Fahrzeuge ließen sich dafür gut nutzen. Sein Credo: „Wir müssen die Autos am Netz haben, wenn sie herumstehen.“ Die neue Kooperation zwischen Parkhausbetreiber, Mietwagenfirma und Energieunternehmen sei dafür hervorragend geeignet. Denn nötig seien Stellflächen, an denen Autos über einen längeren Zeitraum geparkt würden. Zudem seien durch die Daten von Ufodrive die Stand- und somit die Ladezeit gut planbar, sagt Gaul. „Wir haben eine Idee, wann der Wagen wieder vermietet wird und wie viel Energie er dann braucht.“
Gaul betont die Bedeutung von Parkhäusern und Tiefgaragen für die Energiewende und Elektromobilität der Zukunft. „Wir müssen Infrastrukturflächen wie diese nutzen, damit wir Fahrzeuge in die Energielandschaft integrieren können.“ Orte, an denen viele Autos länger stünden, würden „den wesentlichsten Anteil beim Laden haben“, so der Innogy-Manager. Dort werde es künftig viele E-Ladesäulen geben. Autofahrer müssten sich dann keine Sorgen darum machen, einen Ladepunkt zu finden. Deshalb würden sie diese Orte auch gezielt aufsuchen – im Gegensatz zu einzelnen Ladepunkten am Straßenrand. Die, so Gaul, steuere man künftig kaum noch an.
Parkhäuser sieht auch Apcoa-CEO Philippe Op de Beeck als wichtigen Baustein der künftigen Mobilität. „Wir können eine wichtige Rolle beim nachhaltigen Stadtverkehr spielen.“ Europaweit seien bereits 1400 Ladestationen für E-Autos in den Häusern von Apcoa installiert. Die meisten davon bisher jedoch in Skandinavien und den Niederlanden, wo der Anteil der elektrischen Fahrzeuge schon deutlich größer sei. In Kooperation mit Innogy solle die Zahl nun auch an Standorten in Deutschland wachsen.
Um das Parken zu digitalisieren, habe Apcoa in den vergangenen drei Jahren 15 Millionen Euro investiert. Über die eigene App „Apcoa Flow“ seien die Parkhäuser nun verbunden. Kunden könnten die Auslastung sehen, Stellplätze kurz- und längerfristig mieten und bezahlen. Die Schranken beim Ein- und Ausfahren öffneten sich dann ebenfalls automatisch. Parken sei künftig jedoch nur noch eine von vielen Nutzungen in Tiefgaragen, so Op de Beeck. Denkbar seien „viele Services“ von kurzfristigen Lagerräumen bis zu Microhubs für den Lieferverkehr mitten in der Stadt.
Im Parkhaus unter der Mall of Berlin eröffnet das erste Hub für E-Autos der Mietwagenfirma Ufodrive. Das soll der Energiewende helfen.
Berlin. Der nächste längere Ausflug oder die Dienstreise könnten im Parkhaus unter der „Mall of Berlin“ in Mitte beginnen. Dort, im zweiten Untergeschoss, hat am Montag der Betreiber Apcoa Parking gemeinsam mit dem Energieunternehmen Innogy den ersten Berliner Standort des Leihwagenanbieters Ufodrive eröffnet. Wer Mietwagenstationen vom Flughafen oder vom Bahnhof kennt, wird sich über das Aussehen des Standorts wundern: Kein Schalter, keine Schlangen, kein Personal warten auf die Kunden. Nur drei schwarze Tesla Model S stehen angeschlossen an E-Ladesäulen nebeneinander in einer Ecke der Etage, die mit blauer Farbe und dem Logo von Ufodrive hervorgehoben ist. „Autovermietung am Flughafen ist ein Desaster“, sagte Aidan McClean, Geschäftsführer von Ufodrive.
Einmal beim ewigen Warten in der Schlange am Wiener Airport habe es ihm gereicht. Er müsse doch auch anders gehen, habe sich der Ire gedacht und sein eigenes Mietwagenunternehmen gegründet. Die Firma ist mehr Softwareunternehmen als klassischer Mietwagenvertrieb. Alles läuft hier über die eigene App. Mit wenigen Clicks ist das Auto gemietet, per Smartphone lässt sich das Fahrzeug öffnen und die Ausleihe beginnen. „Der ganze Prozess dauert zwei Minuten“, schwärmt McClean. „That’s it.“ Bisher gibt es die Stationen der erst vor eineinhalb Jahren gegründeten Firma in 16 Städten in acht Ländern. Weitere 22 würden demnächst folgen. Käme es doch mal zu Problemen, so der Geschäftsführer weiter, gebe es eine 24-Stunden-Hotline und Mitarbeiter, die rund um die Uhr aus der Ferne auf die Wagen zugreifen könnten.
Neben der schnellen Abwicklung wartet Ufodrive mit einer weiteren Besonderheit im Vergleich zur Konkurrenz auf: Im Angebot sind ausschließlich Elektroautos. In der Tiefgarage unter der „Mall of Berlin“ parkten am Montag nur Tesla-Modelle. Im Angebot sind jedoch auch E-Fahrzeuge von Audi, Nissan oder bald Volkswagen.
Damit das funktioniert, braucht es die entsprechende Ladeinfrastruktur. Für die sorgt das Essener Energieunternehmen Innogy. Die Tochter von E.on und RWE hat hinter jedem der sieben für Ufodrive reservierten Parkplätze eine E-Ladesäule installiert. Hier werden die Mietwagen geladen, wenn sie auf den nächsten Kunden warten.
„Das ist die ideale Ergänzung zur Energiewende“, sagt Armin Gaul, Bereichsleiter Technische Produktentwicklung bei Innogy. Die Stromleistung von Windrädern und Solaranlagen schwanke je nach Tages- und Wetterlage stark. Nötig seien deshalb Energiespeicher, so Gaul. Fahrzeuge ließen sich dafür gut nutzen. Sein Credo: „Wir müssen die Autos am Netz haben, wenn sie herumstehen.“ Die neue Kooperation zwischen Parkhausbetreiber, Mietwagenfirma und Energieunternehmen sei dafür hervorragend geeignet. Denn nötig seien Stellflächen, an denen Autos über einen längeren Zeitraum geparkt würden. Zudem seien durch die Daten von Ufodrive die Stand- und somit die Ladezeit gut planbar, sagt Gaul. „Wir haben eine Idee, wann der Wagen wieder vermietet wird und wie viel Energie er dann braucht.“
Gaul betont die Bedeutung von Parkhäusern und Tiefgaragen für die Energiewende und Elektromobilität der Zukunft. „Wir müssen Infrastrukturflächen wie diese nutzen, damit wir Fahrzeuge in die Energielandschaft integrieren können.“ Orte, an denen viele Autos länger stünden, würden „den wesentlichsten Anteil beim Laden haben“, so der Innogy-Manager. Dort werde es künftig viele E-Ladesäulen geben. Autofahrer müssten sich dann keine Sorgen darum machen, einen Ladepunkt zu finden. Deshalb würden sie diese Orte auch gezielt aufsuchen – im Gegensatz zu einzelnen Ladepunkten am Straßenrand. Die, so Gaul, steuere man künftig kaum noch an.
Parkhäuser sieht auch Apcoa-CEO Philippe Op de Beeck als wichtigen Baustein der künftigen Mobilität. „Wir können eine wichtige Rolle beim nachhaltigen Stadtverkehr spielen.“ Europaweit seien bereits 1400 Ladestationen für E-Autos in den Häusern von Apcoa installiert. Die meisten davon bisher jedoch in Skandinavien und den Niederlanden, wo der Anteil der elektrischen Fahrzeuge schon deutlich größer sei. In Kooperation mit Innogy solle die Zahl nun auch an Standorten in Deutschland wachsen.
Um das Parken zu digitalisieren, habe Apcoa in den vergangenen drei Jahren 15 Millionen Euro investiert. Über die eigene App „Apcoa Flow“ seien die Parkhäuser nun verbunden. Kunden könnten die Auslastung sehen, Stellplätze kurz- und längerfristig mieten und bezahlen. Die Schranken beim Ein- und Ausfahren öffneten sich dann ebenfalls automatisch. Parken sei künftig jedoch nur noch eine von vielen Nutzungen in Tiefgaragen, so Op de Beeck. Denkbar seien „viele Services“ von kurzfristigen Lagerräumen bis zu Microhubs für den Lieferverkehr mitten in der Stadt.